Überleben ... nach dem Verlust meines Sternchen


14.06.2018

 

Morgen wird unser Sternchen 7 Tage alt. Eine Woche ist die stille Geburt unseres kleinen Sohnes also schon her. Eine Woche, die wir ohne ihn überlebt haben. So Vieles ist in den letzten Tagen passiert, dass ich gar nicht mehr weiß, womit ich anfangen soll, es aufzuschreiben.

 

Der Schmerz, den man empfindet, wenn das eigene Kind stirbt, es still zur Welt bringt und schließlich wenige Stunden später das Krankenhaus mit leeren Händen verlässt ... ist unbeschreiblich, unermesslich groß. Und doch, hat dieses Kind - der kleine Thorin - uns eine Erfahrung geschenkt, die unser Leben um so vieles reicher, kostbarer und heller erstrahlen lässt, als zuvor. Ich erinnere mich noch genau an den Schmerz, der mich wie eine eiskalte Klinge mitten ins Herz traf, als wir in den Krankenhausaufzug stiegen, um nach Hause zu fahren. Mit der einen Hand umklammerte ich die Sternchenmappe, die uns die Ärztin nach der Diagnose überreicht hatte. Ich hielt sie fest, wie einen kostbaren Schatz, den es um jeden Preis sicher hier heraus zubringen galt. Meine Freundin nahm meine andere Hand in ihre und drückte sie fest. Eine Mama mit ihrem Neugeborenen Kind, einem etwas älteren Kind und ihrer Familie stieg ebenfalls ein. Sie alle strahlten vor Glück. Neugierig beugte sich der kleine Junge über den Kinderwagen in dem sein Geschwisterchen friedlich schlummerte und fragte aufgeregt, "Nach Hause?"

 

"Ja, jetzt gehen wir alle nach Hause", antwortet seine Mama und lächelte glückseelig. Mir zerriss dieser Moment das Herz. Nur wenige Stunden zuvor, war ich auch Mama geworden ... eine Sternenmama, die einen kostbaren Teil ihres Herzens und ihrer Seele für immer hergeben muss.

 

Tränen brannten heiß auf meiner Haut. Plötzlich fehlte mir die Luft zum atmen. Vermutlich hat niemand der Anwesenden im Aufzug verstanden, warum ich innerhalb von Sekunden herzzerreisend zu weinen anfing. Rasch führte meine Freundin mich aus dem Aufzug raus und weg von der glücklichen Familie. Tapfer kämpfte ich gegen den bleiernen Druck, der sich in meiner Seele aufbaute und mein Herz zu zerdrücken drohte. Manche sprechen davon, wie betäubt durch diese Phase der Trauer zu gehen. Und so manches mal wünsche ich, dass es auch mir so ergehen soll

 


 

Ich bereue es ein wenig, mich zu kraftlos gefühlt zu haben, meine Gedanken und Gefühle der letzten 6 Tage genau niederzuschreiben. Es sind Erinnerungen, die mit der Zeit verblassen oder verloren gehen. Erinnern kann ich mich noch an ein Kaffeetrinken auf dem Balkon unserer Freundin. Tiefgründige Gespräche und hin und wieder ein Lachen. Die ganze Zeit ist jemand um mich, um uns herum. Wir sind unterwegs, ein paar Dinge klären, obwohl die liebe Birgit von HopesAngels, im Hintergrund alles Bürokratische für uns geklärt hat. Noch an Thorins Geburtstag mussten wir uns Gedanken darüber machen, wie und wo er beigesetzt werden soll. Seit 2015 haben Eltern von Fehlgeborenen Kindern unter 500 Gramm das Recht, ihr Sternchen richtig bestatten zu lassen. Die Kosten dafür müssen jedoch selbst getragen werden. Natürlich hätten wir Thorin in einem Sammelgrab für Fehlgeborene Kinder, ganz einfach und auch sehr schön bestatten lassen können. Aber das fühlte sich für uns nicht richtig an. Thorin ist nicht irgendein Kind, das Fehlgeboren, seinen Frieden in einem Sammelgrab finden soll. Thorin ist 17 Schwangerschaftswochen lang so nah bei mir, bei uns gewesen, wie er nur sein konnte. In meinem Bauch, unter meinem Herzen. Vom ersten Moment an, gehört er zu unserer Familie. Es ist unser Wunsch, seine Beisetzung, seinen letzten Weg mit ihm gemeinsam, als vollwertiges Familienmitglied zu gehen. Wir werden niemals seine ersten Zähnchen, sein erstes Wort oder seinen ersten Geburtstag mit ihm erleben ... Umso kostbarer ist es für uns, diese wenigen Schritte, die wir gemeinsam mit ihm haben, als Familie zugehen. Ihn in das Familiengrab beizusetzen, wo er von Uroma, Uropa und Onkel aufgenommen wird. Sein Körper wird neben seiner Familie wieder zu fruchtbarer Erde werden und wunderschönes Blüten hervorbringen.

 


 

Oh, was war ich stolz auf mich. Jeden Tag habe ich tapfer hinter mich gebracht. Habe mich sogar körperlich viel besser gefühlt, als in der Schwangerschaft. Der Bluthochdruck scheint sogar in zu niedrigen umzuschlagen. Die Migräne ist verschwunden und kam erst nach 7 Tagen das erste Mal wieder. Traurig ... denn ich war gerne schwanger. Ich habe meinen wachsenden Bauch so oft bewundert und konnte es kaum erwarten, noch mehr neue Umstandskleider zu kaufen. Mein Bauch wäre im Hochsommer so richtig wunderschön zur Geltung gekommen. Thorins Bewegungen sehnte ich herbei. Mal einen Schluckauf oder Turnübungen zu später Stunde.

 

 

Jetzt ist mein Bauch leer ... Wenn ich meine Hand auf ihn lege, fühlt er sich, kalt an. Es ist so still geworden in mir.

 

Im Nachhinein bemerkte ich, dass meine Brüste schon seit ein paar Tagen gar nicht mehr spannten und wehtaten. Auch das der Herzschlag unseres Sternchens in meinem Bauch bei den letzten Angelsound Sitzungen über 200 bpm war, erschien mir seltsam. Heute frage ich mich, WARUM ... Warum habe ich nicht auf meinen Mutterinstinkt gehört und bin ins Krankenhaus gefahren?

Weil es nichts an dem Weg, den wir gehen mussten, geändert hätte. Im Gegenteil. Wir hätte uns  Entscheiden müssen, Thorins Leben bewusst zu beenden, indem wir die Schwangerschaft abbrechen. So, hat die Natur entschieden, ihm und uns, weiteres Leid zu ersparen. Und, ich bin Mutter Natur dankbar dafür! Thorin wechselt lediglich von meiner Gebärmutter in ihre. Vielleicht klingt das für einige von euch seltsam ... Wer von euch indianische Schwitzhütten kennt, wird verstehen, was ich meine.

 


 

Gestern, 13.06,  kam dann der Zusammenbruch. Der erst Tag alleine zu Hause. Ich weine und weine ... kümmere mich aber um andere Sterncheneltern. Es tut gut, zu helfen. Warte auf die Nachricht einer anderen Sternenmama, dass ihr Sternchen geboren wurde. Ich möchte etwas tun. Die Tabus um uns herum brechen! Mein Körper kämpft mit der Umstellung von schwanger auf nicht schwanger. Der Kreislauf spielt extrem verrückt. Birgit Rutz hat uns die letzten Tage intensiv begleitet und dann kam sogar ein liebevoll bestücktes "Trost Paket" bei uns an. In Erinnerung an Bjarne, ein anderes Sternchen, für uns gepackt. Doch als ich es öffne, und diese liebevoll ausgesuchten Sachen sehe, breche ich in Tränen zusammen. Ganz oben im Päckchen, liegt Thorins Nestchen. Dieses hübsche, handgefertigte kleine Nestchen wird sein "Schiff" sein, mit dem er zur Kremierung (Feuerbestattung) überführt wird.

 

Immer wieder fällt mein Blick auf das, in türkises Seidenpapier eingewickelte Nestchen und ich kann nicht aufhören zu weinen. So endgültig, so greifbar, formen sich die Gedanken und Gefühle an Thorins Abschied in der Realität. Ich begreife ... dass er tatsächlich da ist! Aber ich ihn nicht behalten darf. Als ich endlich wieder klar sehen kann, schicke ich meinem Mann einen Hilferuf auf Arbeit. "Bitte komm heim! Ich schaff es nicht, alleine zu sein!" Und er kam nach Hause. Wir öffneten gemeinsam das Paket, bewunderten die vielen schönen Dinge und hielten uns weinend im Arm, als wir die Urkunde, über die Sternentaufe entdeckten. Es mag nur Symbolisch sein, dass es nun einen Stern am Himmel gibt, der den Namen unseres Sohnes trägt. Aber das Gefühl, dieses kostbare Geschenk von Bjarne erhalten zu haben, wärmte unser Herz und machte uns zu stolzen Sterncheneltern. Auch wenn deine Eltern dies vermutlich niemals lesen werden, wir danken dir von Herzen, liebes Sternchen Bjarne, für ein so wundervolles Geschenk.

 

 

Es hat so gut getan, diese Erinnerungen erhalten zu haben, dass wir nun für andere Sterneneltern, ebenfalls eine solche Trosttasche fertig gemacht haben. Ich habe da auch schon eine Mama und einen Papa, mit denen wir sehr verbunden sind. Das Herzchen ihrer kleinen Nele, hörte an dem Tag auf zu schlagen, als Thorin geboren wurde. Wir Eltern sind durch viele Dinge miteinander verbunden. Ähnlicher Hintergrund bzw Vorgeschichte und beide Sternchen still in der 17. Woche geboren. Sicher hat Thorin die kleine Nele an der Hand genommen. Ein schöner Gedanken, dass die beiden sich nun haben. Ich hoffe, dass diese kleinen Kostbarkeiten, den Beiden ein wenig Trost spenden mögen.

 


 

Frieden gefunden habe ich Heute, was meine Blutwerte und die eventuelle Ursache für Thorins Erkrankung anging. Es war keine Infektion, die ihn hat so krank werden lassen. Bis Heute habe ich überlegt, ob ich irgendetwas getan haben könnte, dass eine Infektion verursacht hat. Aber, es konnte keine Entzündung oder Infektion im meinem Blut nachgewiesen werden. Thorins Erkrankung war, wie meine Frauenärztin vermutete, eine "Laune der Natur" Der Wunsch nach einem Baby ist nun unbeschreiblich groß. Mindestens genauso groß, wie die Angst, dass sich Thorins Schicksal bei seinem Geschwisterchen wiederholen könnte. Wir lassen uns Zeit. Jeremy braucht uns und wir müssen abwarten, was die Zeit bringt. Mein Körper braucht ebenso Heilung wie meine Seele. Und die Trauer ist noch sehr frisch. Allerdings, trauern werden wir für den Rest unseres Lebens. Immer wieder wird es Momente geben, in denen wir uns so verletzlich und verlassen fühlen, wie am Tag von Thorins Tod, Geburt und Beisetzung. Aber ... wenn alle Zeichen gut stehen, werden wir es noch einmal versuchen. Und vielleicht, ganz vielleicht, bekommt Thorin ein kleines Geschwisterchen.

 


Nachtrag ... 21:41Uhr

 

Sie sind da!! Thorins Bilder von unserem Sternenfotograf. Ich weiß nicht, ob ich seinen Namen hier nennen darf, darum lasse ich es erst einmal. Ich bin mir sicher, wenn er dies liest und die Bilder sieht, weiß er, dass er gemeint ist!

Es war schwer. Wirklich schwer. Thorin war, obwohl er Ende der 17. ssw zur Welt kam, nicht so weit entwickelt, wie er hätte sein sollen. Nicht jeder verkraftet es, ein Sternchen in diesem Stadium der Entwicklung zu sehen. Zudem hatte Thorins kleiner Körper schon erste äußere Anzeichen des Hydrops fetalis. Dennoch hatten wir zu keiner Zeit das Gefühl, unser Fotograf wäre mit der Situation überfordert! Er ist mitten in der Nacht in sein Auto gestiegen und über 70 km bis zu uns in den Marienhof gefahren. Unser Fotograf war ein Pol der Ruhe. Einfühlsam begleitete er uns in diesen Stunden. Er gehörte einfach dazu. Ohne ihn, wäre der Moment nur halb so kostbar gewesen. Er gab uns das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Sterncheneltern. Und wir danken ihm von Herzen, dass er diese Momente für uns festgehalten hat!


Gedanken

24.06.18

 

Es ist so unglaublich viel geschehen ...

16 Tage liegt Thorin stille Genurt nun zurück. Eigentlich wäre ich jetzt in 20. Woche und hätte somit die Hälfte der Schwangerschaft geschafft. Die Bewegungen unseres Sohnes hätte ich spätestens ab jetzt deutlich spüren können. Doch alles was ich in meinem Bauch noch fühlen kann, ist hin und wieder ein Zwicken oder Drücken von der Rückbildung der Gebärmutter. Am 21.06 hatte ich noch mal einen Termin bei meiner FÄ zur Blutabnahme und um den Blutdruck zu kontrollieren. Morgen sollten die Blutergebnisse da sein. Ich bin sehr gespannt, ob sich etwas geändert hat. Der Blutdruck scheint sich ganz langsam zu stabilisieren. Noch habe ich keinerlei Medikamente auf meinen Plan stehen. Auch von der Migräneprophylaxe bin ich komplett runter. Ich will versuchen, dass es so bleibt.

Migräne habe ich zwar immer mal wieder, bisher aber zum Glück immer mal nur einen Tag und dann wieder etwas Pause. Mein Körper scheint das HCG sehr schnell abzubauen. Nur 8 Tage nach der Ausschabung, war der Schwangerschaftstest, den ich gemacht habe, nur noch minimal positiv. Wie nah der Beginn und das Ende neuen Lebens doch beieinander liegen. So schnell hatte ich es nicht erwartet. Doch mein Körper schien schon vor dem 8 Juni angefangen zu haben, das HCG abzubauen. Es ging mir ja bereits drei Tage davor richtig richtig schlecht. Heute vermute ich, dass es mir nicht gut ging, weil mein Körper bereits dabei war, sich hormonell umzustellen.

12.03.18 positiv getestet! Ich bin Schwanger !?
12.03.18 positiv getestet! Ich bin Schwanger !?
8 Tage nach der stillen Geburt. Fast kein HCG mehr nachweisbar ...
8 Tage nach der stillen Geburt. Fast kein HCG mehr nachweisbar ...

Wir versuchen die Tage mit schönen Dingen zu füllen. Wir lachen wieder und treffen uns wenigstens mit den Nachbarn, um nicht ganz den Anschluss an die Welt da draußen zu verlieren. Doch es kommt immer wieder zu Rückschlägen. An der Kasse im dm Markt, als eine Frau vor uns ein Päckchen Schwangerschaftstest bezahlt ... oder, als wir für die Kremierung von Thorin, in einem Blumengeschäft Blumen für das Nestchen ausgesucht haben. Immer, wenn ich Schwangere sehe oder meinen Mutterpass in die Hand nehme. Es klingt vielleicht verrückt, aber ich kann mich nicht von diesem Dokument trennen. Er begleitet mich überall hin. Liegt immer in meiner Handtasche.

Die Schmetterlinge habe ich am Abend, bevor wir erfuhren, dass Thorins Herz nicht mehr schlägt, liebevoll ausgesucht und angebracht. ... Wofür ..?

Liebevoll gestaltet! Ich war soo stolz darauf, noch einmal Mama werden zu dürfen!
Liebevoll gestaltet! Ich war soo stolz darauf, noch einmal Mama werden zu dürfen!

Der Kontkt zu anderen Sterneneltern hilft mir. Ganz besonders aber zu Neles Sternenmama. Ich bin so dankbar und froh, dass unsere Wege sich an diesem Punkt kreuzten.


Zweifel ...

Waren wir Anfangs fest davon überzeugt, dass es in der aktuellen Situation mit Jeremy das Beste gewesen sei, Thorin gehen zu lassen, reifte in uns der Wunsch, noch mal schwanger zu werden, still und verborgenen in unseren Herzen. Der Kopf, der Verstand sagen, dass wir eine Pause brauchen. Der Körper und die Seele müssen sich erholen. Und vor Oktober könnten wir es auf keinen Fall versuchen. Keiner weiß, wie es mit Jeremy weiter geht. Wird er so gesund, dass er sich selbst versorgen kann? Oder bleibt er Pflegebedürftig? Oktober, so dachten wir, könne man vielleicht schon abschätzen, wie es werden würde. Und immer wenn wir gefragt wurden oder davon sprachen, erzählten wir fest überzeugt davon, dass wir uns viel Zeit lassen wollen.

Jetzt sind 17 Tage um und mein Herzenswunsch ist größer denn je. Doch mit ihm gewachsen sind auch die Zweifel. Was, wenn es keine Besserung gibt? Was wenn ich mir immer noch ein Kind wünsche, auch wenn wir im Oktober wissen sollten, dass Jeremy mehr Pflege bedarf, als wir dachten?

Erneut stelle ich mir die Frage: "schaffe ich das?"  Eine andere Sternenmama hat ähnliche Gedanken zu ihrer eigenen Situation. Bei ihr geht es um die Angst und die Zukunft an sich. Sie sagte, ihr Kopf und ihr Herz gingen unterschiedliche Wege und sie fragt sich die ganze Zeit, welcher ist der Richtige? Kennt ihr das Lied, Bauch und Kopf von Mark Foster? Es beschreibt gerade sehr diesen Zwiespalt.

Um meinen Körper und meinen Zyklus wieder besser im Überblick zu haben, bekam ich das AVA-Armband. Damit werden über Nacht 9 verschiedene körperliche Parameter aufgezeichnet. Und ja, man kann dieses Ava auch dazu benutzen, um die fruchtbaren Tage erkennen zu können. Nicht ganz ohne Hintergedanken, trage ich also seit drei Tagen dieses Band jede Nacht und spreichere am Morgen meine Daten in der App. Mein Mann und ich gucken uns an und erkennen in den Augen des anderen den gleichen Wunsch - so schnell wie möglich wieder schwanger zu werden. Also nicht erst im Oktober anfangen zu üben, sondern schon Ende Juli. Wir wissen ja auch gar nicht, ob es überhaupt so schnell klappt. Was wenn wir auf einmal gar nicht mehr schwanger werden? Daran habe ich anfangs gar nicht gedacht. Doch in den letzten Tage, manifestiert sich die Angst davor, immer deutlicher. Wir machen uns Gedanken darüber, was wäre wenn ... mit Jeremy und Pflege, vergessen aber total, dass es auch gar nicht mehr klappen könnte... Aber was dann?

Es als Wink de Schicksals sehen? Versuchen damit klar zu kommen? Oder ist es vielleicht besser, sich gar keine großen Gedanken darüber zu machen?


... Drei Wochen, und die Welt dreht sich weiter.

Drei Wochen und drei Tage ist es nun her, dass wir unser Sternchen Thorin haben gehen lassen. Viel ist in dieser Zeit passiert. Wir haben die Urne im Krematorium abgeholt, sie mit den Kindern gemeinsam bemalt und Gedenkkarten für Thorin gestaltet. Letzte Woche Freitag, ganz früh, war dann die Urnenbeisetzung im Familiengrab. Der Alltag geht weiter ... Die Tränen werden allmählich weniger. Und doch, ist da immer noch dieser Stich im Herzen, wenn man andere Schwangere sieht. Während wir die Tage bis zum nächsten Zyklus zählen - wir wollen es noch mal versuchen - freuen sich andere über jeder abgeschlossene Schwangerschaftswoche. Aber das ist in Ordnung. Genauso wie es in Ordnung ist, das Thorin nun unser Stern ist. Endlich können wir auch wieder lachen. Freuen uns über die schönen Dinge im Leben und spüren Thorins Gegenwart bei fast allem, was wir erleben. Das hilft, die Wunden zu heilen.