Eingewöhnung

2. Juni
Es sind zwar nur ein paar Tage seit dem letzten update vergangen, mir aber kommt es vor wie eine Ewigkeit. Jeremy befindet sich seit dem 28.Mai in Gailingen, im Hegau Jugendwerk zur Reha. Einen winzigen Einblick habe ich euch ja schon vermittelt. Zum Beispiel, dass Jeremy endlich wieder sprechen lernen kann. Und das klappt sogar besser als wir erwartet hatten. Gestern Mittag haben wir das letzte Mal mit ihm telefoniert und ihn dabei sogar schon sehr gut verstanden. Natürlich ist seine Stimme noch nicht die alte. Einige Buchstaben machen ihm noch Probleme und die Luft reicht manchmal nicht für ein längeres Wort oder Satz aus. Aber das kommt sicher mit der Zeit. Wichtig ist, dass er sich endlich wieder mitteilen kann und es tut ihm unglaublich gut!
Das Heimweh ist aber so eine Sache. Noch ist sein leiblicher Papa bei ihm. Aber auch der muss am Sonntag wieder nach Koblenz um Arbeiten zu gehen. Dann ist Jeremy erst einmal auf sich alleine gestellt. Wenn ich da an unseren Abschied am Dienstag denke, wird mir ganz anders zumute. Da hatte er die letzten 90 Minuten nur geweint. Wir werden alles versuchen, wenigstens in den Sommerferien mal ein verlängertes Wochenende zu ihm hoch fahren zu können. Unser Auto ist immer noch nicht fertig. Aber wir haben für Montag schon mal neue Zündkerzen bestellt. Unser lieber Nachbar wird sie für uns einbauen. Hoffentlich ist unser Problme damit behoben. Ok, der Auspuff muss definitiv noch gemacht werden, die Handbremse nachgezogen und die Hupe braucht ne neue Sicherung. Dann geht es erst mal über den TÜV - hoffentlich!!! Der läuft nämlich auch jetzt im Juni ab.
Aber zurück zu Jeremy. Durch die vielen OPs, das lange liegen und den ganzen anderen Mist, der ihn in der Zeit auf Intensiv heimgesucht hatte, verlor Jeremy unglaublich viel an Gewicht.
Von 53 kg ist er auf 35kg runter. Nun wird er aufgepäppelt und hat bereits wieder zarte 42kg. Jeremy ist sehr ungeduldig. Ginge es nach ihm, könnte er bereits wieder alles, am Besten sofort. Er hat kein Sättigungsgefühl und könnte von Morgens bis Abends nur noch essen, essen, essen ...
Leider hat er sich vorgestern Abend so dermaßen an einem Joguhrt verschluckt und aspiriert, dass ein Arzt kommen musste.
Nach einer Bronchoskopie, viel Husten und Absaugen musste er noch Inhalieren und bekam erst einmal für den nächsten Tag ein Essverbot. Das wird ihn sicher mächtig geärgert haben. Aber vieleicht erkennt er nun, dass alles eben seine Zeit braucht. Man vergisst schnell, dass er neben all dem was er gerade durchmacht, immer noch ein ganz normaler, pupertierender Junge ist, der gerade jetzt in dieser Phase so unglaublich vieles lernen und austesten dürfen muss.
Dieses Wochenende hat er noch etwas Ruhe. Ab Montag ist sein Therapieplan wohl richtig voll.
Habt ein schönes Wochenende! #Eingewöhnung



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