Enttäuschung

Ich koche vor Wut und Enttäuschung!
Mit Mühe halte ich meine Tränen zurück. So ohnmächtig habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Als wären die letzten Wochen nicht schon anstrengend genug für uns alle gewesen und ich mit meinem zu hohen Blutdruck und den Dauerkopfschmerzen nicht eh schon am Ende mit meiner Kraft. Nein ... da muss das Schicksal uns heute noch einen Oben drauf setzen. Ich könnte mit wachsender Begeisterung im Kreis ko****. Sorry für dieses Wort, aber schön ist an den heutigen Ereignissen wirklich nichts mehr.

Heute sollte Jeremys großer Tag sein. Die Verlegung mit dem RTW in die Rehaklinik Jugendwerk Hegau. Es war ALLES soweit geplant. Die "mündliche" Kostenzusage von der KK war auch gegeben. Laut KK, wäre die schriftliche Bestätigung schnell gemacht. Also wurde der RTW vom Stift bestellt und war heute morgen auch pünktlich um 8:30 Uhr vor Ort. Was allerdings fehlte, war die schriftliche Bestätigung der Kostenübernahme. Der Oberarzt hat sich seit gestern Abend den Mund fusselig und die Ohren heiß telefoniert, damit die Kasse endlich die schrftl. Bestätigung faxt. NIX... NADA!!
ZWEI Stunden!!! Hat der Transportdienst im KH gewartet. Aber die Krankenkasse hat den Oberarzt immer nur vertröstet. Letzten Endes musste der Transportdienst wieder freigegeben werden. Jeremy wird also nicht verlegt. Ich muss mich gerade ehrlich zusammenreißen! Mir geht es derzeit schon so nicht gut. Bin gestern erst aus dem Kh entlassen worden. Bauchzwerg geht es gut. Aber mir eben nicht. Mein Blutdruck ist grenzwertig zu hoch, ich habe Nachts keinen RR Absenkung und seit 5 Wochen ständig Kopfschmerzen. Bekomme jetzt Presinol und soll meinen Blutdruck weiter kontrollieren, unbedingt Stress vermeiden. Habe mich also heute Morgen um 6 Uhr mit einer mega Migräne aus dem Bett gequält. Die Kinder und Hundunterbringung organisiert, Taschen gepackt, Kurzfristig Arzttermin für ein Rezept für Presinol beim Hausarzt organisiert, damit ich in Hegau unten auch meine neuen Medis dabei hab, wir saßen auch schon im Auto, da ruft die Intensivstation an und bläst die ganze Aktion ab. Ich war soooo sauer, die arme Schwester die ich am Telefon hatte. Ich habe meinen Frust ein wenig bei ihr gelassen. Auch wenn ich mich bei ihr entschuldigt habe, sie kann ja nichts dafür. Ich wurde dann an den Oberarzt weiterverbunden und dieser hat mir die Miesere mit der Kostengenehmigung bei der Kh erklärt. Er meinte auch, er war mega schockiert und extrem sauer. Ich ließ mir von ihm die Telefonnummer der Ansprechpartner bei der KK geben und meinte, das ich die jetzt rund machen werden. Er meinte, ich solle mich nicht zu sehr aufregen, er hätte sich für mich heute schon so dolle aufgeregt, ich solle lieber auf mich und das Baby aufpassen. War ja schon irgendwie lieb. Hat an meinem Frust aber nix geändert.
Wir haben direkt bei der Kasse angerufen und siehe da ... keine 2 Minuten später war die Kostenübernahme per Fax im KH. Für Jeremy aber leider insgesammt 5 Minuten zu spät.

Heulen möchte ich am liebsten, weil ich weiß, dass Jeremy schrecklich darunter leidet. Die letzten Tage nach der OP waren für ihn schon ein "von Tag zu Tag" schleppen. Er hat so viel geweint, war immer schlechter drauf und hatte einfach keinen Nerv mehr. Ich verabschiedete mich gestern Abend noch von ihm mit einem, mutmachenden, MORGEN GEHT ES ENDLICH LOS!! Du hast es geschafft, nur noch einmal schlafen! Er ist so am Ende mit allem und heute verlegt zu werden, war SEIN Higlight und das ist wegen Unfähigkeit und deutscher Bürokratie einfach untergegangen. Was soll ich als Mama da gleich noch zu ihm sagen?? Wie sehr mein Herz für ihn blutet ...
Ich mag einfach nicht mehr! Und ein Ende ist nicht in Sicht. Montag ist nun der nächste Versuch für Jeremys Verlegung.
Aber die eine Woche, die ich bei ihm in der Reha sein wollte ... das wird nicht mehr klappen. Papa muss ab Freiatag eigentlich wieder arbeiten und braucht ein zwei Tage um sich vorzubereiten. Ich müsste dann wieder zu Hause sein, bei den Kindern. Also kann ich höchsten bis Mittwoch in der Reha bleiben. Aber ich mag ihn nicht alleine lassen ... was kann ich als Mama denn noch bewegen, um meinem Sohn das Leben wieder etwas leichter zu gestalten ... seufz

Wir fahren jetzt zu ihm, ein bisschen Trost sprenden.
Passt gut auf euch auf!

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