Vertrauen

Wir gehen mit großen Schritten auf den 15. Mai zu. Mit großen Hoffnungen und ebenso großer Unsicherheit, was an diesem Tag passiert. Geht alles gut? Wird die OP erfolgreich und Jeremy eine gute Grundlage für die Rhea bekommen? Oder müssen wir uns am Abend dieses Tages, mit unserer größten Angst auseinandersetzen ... Egal was uns erwartet, es liegt nicht mehr in unserer Hand. Die Ärzte werden ihr Bestes geben, ebenso wie Jeremy. Wir Eltern werden uns an diesem Tag mit etwas schönen umgeben und beschäftigen. Jeremy soll keine negativen Gedanken von uns mit auf seinen Weg bekommen. Das wird sicher nicht einfach, aber, wir sind nicht alleine. Wir haben euch alle , die ihr mit uns an Jeremy denkt, für ihn betet und ihm Kraft schickt. Die Briefe die ihr für ihn geschrieben und geschickt habt, sind gut angekommen und er hat sich sehr gefreut. DIe Sonnenblumen kleben am Fenster neben seinem Bett auf der ITS. Er kann sie jeden Tag bewundern. Endlich nimmt Jeremy ein wenig zu. Das ist sehr gut. Auch wenn er von Tag zu Tag ungeduldiger wird. Weinen und traurig sein, gehört nun zu unserem Alltag. Anfangs nur wenn wir uns nach dem Besuch wieder verabschiedet haben, weint er inzischen auch mal zwischen drinn, oder wenn wir gerade ankommen. Er verzieht öfter das Gesicht und wirkt verzweifelt. Eben weil er nichts sagen kann, nicht mit den Händen gestikulieren oder aufschreiben, was in ihm vorgeht.
Nur noch vier Mal Schlafen, dann ist es soweit.
Für uns wird es immer anstrengender. Unsere Batterien sind längst leer. Keine Ahnung, woher wir im Moment noch die Kraft nehmen. Kein Tag Pause, kein Tag an dem wir mal "Nur" zu Hause waren um abzuschalten. Bauchzwerg geht es zwar gut, aber seit vier Wochen haben ich jeden Tag Kopfschmerzen oder Migräne. Das erschöpft mich umso mehr. Denn auch Bauchzwerg möchte geliebt und von Mama beschützt werden. Baby Ultraschall, das ist ein kleiner Glücksmoment. In einem Laden nach niedlichen Babysachen gucken, das lenkt oft für einen kleinen Moment ab. Aber mehr als solche Minimomente für Bauchzwerg und mich, gibt es kaum. Hätten wir nicht ein paar gute Freunde, die uns den Abend schon mal mit gemütlichem Grillen und bisschen Quatschen verschönern, wäre unser Alltag wirklich sehr eintönig. Ich würde soo gerne im Sommer einfach mal in den Urlaub fahren und alles hinter mir lassen. Mit den Kindern, ohne Sorgen und Zukunftsängsten mit einem Wohnmobil oder in einer DJH, ein oder zwei Wochen entspannen. Das Leben genießen, durchatmen. Aber das wird nichts. Wir schaffen es ja gerade so, dank der Spenden, wenigstens einen Teil unserer Kosten zu decken, die in den letzten Monaten zusätzlich entstanden sind. Seufz.
Aber alles "Jammern" hilft nicht. Wir machen das Beste draus und mit etwas Glück, lachen wir Ende des Jahres alle über die Zeit die hinter uns liegt und sind um viel Lebenserfahrung reicher.
Habt alle eine schöne Zeit! #Vertrauen

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