Nachdenklich

Ich brauche eure Hilfe. (Wissen)
Seit dem 28. Februar ist unser Sohn Jeremy nun schon im Krankenhaus. Anfangs ließ sich der finanzielle Aufwand noch ausgleichen. Inzwischen geht das nicht mehr, sondern belastet uns zunehmend. Die Fahrten ins Kh, Parkgebühren, oft müssen wir auswärts essen, da zum Kochen einfach keine Zeit mehr bleibt. Unsere drei Mädels möchten betreut und versorgt werden.

Wer kann mir sagen, wie und wo wir finanzielle Unterstützung für diese Zeit bekommen. Kurzzeitpfelge oder vorläufige Pflegestufe? Steht uns das überhaupt zu? Wo erhalten wir Hilfe. Die Nervenaufreibende Zeit belastet uns alle sehr. Ich habe etwas Angst, mich nun auch noch mit Unmengen von Bürokratie auseinander setzten zu müssen.

Was sicherlich ohnehin der Fall sein wird.

Gerne könnt ihr mich per pn kontaktieren. Vielen Dank an euch alle da Draußen.

Zum Abschluß habe ich noch eine gute Nachricht: Jeremy hat die OP wohl gut überstanden. Er atmet selbstständig und wir dürfen ab 15 Uhr zu ihm. Natürlich werden wir uns gleich auf den Weg zu ihm machen. Danke an alle, die ihm Kraft geschickt und an uns gedacht haben! von

 

Nachtrag

26. März (Gedanken)

Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Einerseits bin ich unglaublich erleichtert, dass die OP heute so gut gelaufen ist und Jeremy mich schon mit Lutscher im Mund begrüßt hat. Andererseits, hat bei mir wohl der Erkenntnisprozess volle Breitseite eingesetzt. Gestern Abend sind wir sogar nach 22 Uhr noch mal im Krankenhaus gewesen. Hund und jüngste Tochter im Schlepptau, nur um Jeremy vor der heutigen Op eine gute Nacht wünschen zu können. So groß war meine Angst vor Komplikationen und davor, ihm vielleicht ein letztes Mal gute Nacht zu sagen. Für Manche mag das übermäßig sentimental klingen. Für mich sind es Ängste und Gefühle, die ich eisern verdrängt habe, um in den ersten Wochen nicht zusammen zubrechen und die jetzt ihren Tribut fordern. Tapfer habe ich die Tränen und Gedanken daran, wie es weiter geht, zurückgehalten. Doch irgendwann bricht jeder Damm.
Zum Glück war es schon dunkel als wir nach Hause gefahren sind. So konnte niemand meine stillen Tränen sehen. Immer wieder ging mir durch den Kopf, wie ich Jeremy erklären soll, dass er die Spastiken seiner Hände, oder die anderen Einschränkungen vielleicht nie wieder ganz los wird. Sein ganzer Alltag, unser ganzes Leben sich komplett ändern könnte ...
Für mich ist 100% klar: mein Sohn kommt nach Hause! Egal was nach der Reha auf uns zukommt. Ich werde es ihm so schön wie möglich machen! Ich werde kämpfen und alles schaffen! Und wer weiß, vielleicht bekommt er sein gewohntes Leben zurück. Vielleicht kann er in 2 Jahren ganz normal zur Schule gehen, Minecraft spielen, sich auf sein Fahrrad schwingen und mal eben zu Penny radeln. Vielleicht ...
Immer positiv denken. Aber dennoch mit allem rechnen. Die Balance dazwischen zu finden, ist schwieriger als ich dachte. Aber nicht unmöglich. Jetzt habe ich eine Ahnung davon, wie es sich für Eltern mit "besonderen" Kindern anfühlt, was sie wirklich bewegt und welche Gedanken, Ängste aber auch Hoffnungen sie jeden Tag begleiten. Im ersten Moment fühlt es sich wie ein "Ausnahmezustand" an. Bis irgendwann dieser Ausnahmezustand zu einem Dauerzustand wird. Als gäbe es zwei Leben oder Realitäten die parallel existieren. Ich habe immer noch die Hoffnung, irgendwann in das vorherige Leben zurückkehren zu können. Gleichzeitig versuche ich mich damit anzufreunden, das eben dies nicht mehr möglich ist. Vielleicht finde ich aber auch einen Weg, beide Leben in EINklang zu bringen. Vielleicht finde ich eine neue Balance die gut für uns alle ist ...

Habt eine gute Nacht! #Gedanken

 

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